Geopfad Schuld
 
 
 


Pflanzen
am Geopfad

 
 
 

Weitere Informationen zu den Pflanzen in der Umgebung des Geopfad Schuld

 




Gewöhnlicher Wacholder, Juniperus communis. Wuchs säulenförmig und Nadeln oberseits mit Wachsstreifen. Die bekannten bläulichen, erbsengroßen „Wacholderbeeren“ sind tatsächlich kleine, aus 3 Schuppen zusammengesetzte, fleischig gewordene Zäpfchen. Die Nadeln sind giftig und werden deshalb vom Weidevieh gemieden.

Rauhes Veilchen, Viola hirta. EinKalkzeiger. Im Gegensatz zum ähnlichen Wohlriehenden Veilchen immer geruchlos und die Blätter erst mit den Blüten erscheinend. Weißweide, Salix alba, - Ausgezeichnet durch unterseits weißliche Blätter. Die Blütenkätzchen sind wurstförmig und erscheinen mit den Blättern. Oft ein großer Baum. Alle Weiden sind einhäusig, d. h. weibliche und männliche Blüten kommen auf verschiedenen Bäumen vor.

Bruchweide, Salix fragilis, wie die vorige, aber die ebenfalls lanzettlichen Blätter unterseits gleich-grünfarbig. Schwarz- Erle, Alnus glutinosa. Die Blattspreiten sind fast kreisförmig. Erlen sind einhäusig, d. h. weibliche Blütenzäpfchen und männliche Kätzchen kommen auf dem selben Baum vor. Wir finden sie an den Zweigenden. Die geflügelten Samen werden vorzugsweise durch das Wasser verbreitet. Naturfreunde bevorzugen Erlen als Möbelholz- vor Tropenholz. Die Qualität ist ähnlich. Die Erlen leben in Symbiose mit Luftstickstoff bindenden Strahlenpilzen (Wurzelknöllchen!) und führen so zur Anreicherung des Bodens mit Stickstoffsalzen.

Große Brennessel, Urtica dioica. Hochstauden sind wegen ihres Nährstoffreichtums in der Aue häufig. Außerdem sind ihre großen Herden eine Folge der bis vor wenigen Jahren erfolgten Einleitung ungeklärter Abwässer, wie auch der (verbotenen!) Ablage von Gartenmüll. Junge Blätter liefern guten Spinat. Die Stängel lieferten früher eine wertvolle Faser.

Behaarte Karde, Dipsacus pilosus. Dies ist eine einheimische Art und zugleich eine Charakterpflanze der Flussauen. Sie fällt schon durch ihre Größe (bis 2 m) auf. Die ziemlich kleinen Blütenköpfe werden von Bienen und anderen langrüsseligen Bestäubern besucht. Das üppige Wachstum von Hochstauden und Kletterpflanzen in der Aue wird durch die gut durchfeuchteten, nährstoffreichen Böden gefördert.

Nachtviole, Hesperis matronalis. Ein nährstoffliebender Gartenflüchtling. Inzwischen vor allem in den Flusstälern eine ziemlich häufige, voll eingebürgerte Hochstaude. Blüten besonders nachts mit Veilchenduft. Hauptbestäuber Nachtfalter. Wilder Hopfen, Humulus lupulus . Wahrscheinlich erst im Frühen Mittelalter aus Anbauflächen eingebürgert. Also ein Kulturflüchter. Eine krautige, zweihäusige Kletterpflanze, die im Winter einzieht. Auffallend sind im Herbst die eiförmigen, weiblichen Fruchtzapfen. An der Innenseite der Fruchtschuppen entdeckt man goldfarbene Punkte. Sie enthalten den (etwas berauschenden) Bitterstoff, der das Bier konserviert. Sehr empfohlen werden die jungen Triebe als Spargelersatz.

Waldrebe, Clematis vitalba. Die zugfesten, dünnen Stämme verholzen, weshalb die Waldrebe eine echte Liane ist. Durch Dickenwachstum erreichen sie Dicken von über 5 cm. Große Exemplare können andere Gehölze vollkommen überwuchern. Die weißen Blüten liefern Besuchern aller Art nur Pollen. Die Früchte entwickeln aus ihrer Narbe ein langschwänziges Flugorgan. Vor allem starke Stürme tragen zur Ausbreitung bei, aber auch fließendes Wasser. Der Saft ist giftig und wirkt blasenziehend.

Wolfs-Sturmhut, Aconitum lycoctonum. Alle Aconitum-Arten enthalten ein starkes Herzgift. Auf empfindlicher Haut führt die Berührung zu Rötung und Blasen. Obwohl hier häufig, stehen sie unter Naturschutz. Die hochentwickelten, also an Hummeln angepassten Blüten sind hier hellgelb. Eine kalkholde Art.

Blauer Eisenhut, Aconitum napellus ssp. neomontanum. Eine besondere Rasse der Mittelgebirge. Blüten tiefblau und die handförmig zerteilten Blätter mit sehr schmalen Zipfeln.

Gefleckter Schierling, Conium maculatum. Ein bis über 2 m hoher, kahler, zerrieben unangenehm riechender, kahler Doldenblütler. Die gefleckten Stängel sind auch ein gutes Merkmal. Eingebürgerte, typische Auenpflanze. Sehr giftig (Sokrates-Becher!). Ein Kulturrelikt: Bei uns früher vor allem als Rattengift genutzt.

Drüsiges Springkraut Impatiens glandulifera. Diese Verwandte des Kräutleins „Rührmichnichtan“ – wegen der bei Berührung der saftigen Früchte weithin spritzenden Samen ist eine einjähriges Kraut. Die prächtigen Rachenblumen werden u. a. von Hummeln gern besucht. Die Pflanze stammt aus Indien und ist ein „Gartenflüchter“. Über Gartenmüll ist sie in die Fließgewässer gelangt und wird dort vor allem mit dem wandernden Mineralmaterial der Flüsse, aber auch selbst durch Vögel – über Klebausbreitung – immer weiter ausgebreitet. Sie besitzt hier keine natürlichen Feinde. Bestandsbildend trägt sie über Unterdrückung der heimischen Flora zur weiteren Verarmung der Flora bei: Abnahme der Biodiversität!

Flutender Hahnenfuß, Ranunculus fluitans. Ein Bewohner relativ sauberer Flüsse. Mit meterlangen, grasgrünen Stängeln im Fluss flutend. Die Blätter sind feinst zerteilt. Im Sommer erfreuen uns die weißen Massen der aus dem Wasser ragenden Blüten. Bestäuber sind wohl vor allem die Pollen fressenden Schwebfliegen, deren Larven Wasserbewohner sind.

Hohe Esche, Fraxinus excelsior. Charakterbaum der vor allem weniger überschwemmten Auen. Der prächtige Baum war den Germanen Vorbild ihrer „Weltenesche“. Er kann bis fast 2m dick und bis 45 m hoch werden, also einer der höchsten Bäume Mitteleuropas. Ein einhäusiger Windblüher. Die Flügelfrüchte sind „Wintersteher“, d. h. sie nutzen die Ausbreitung durch die Stürme zwischen Herbst und Frühjahr. Neben dem wertvollen Holz war das Laub früher auch als Viehfutter bedeutsam.

Felsenbirne, Amelanchier ovalis. Dieser Strauch prangt im Mai im Schmuck seiner weißen Blüten und ist dann weithin sichtbar. Im Sommer reifen den Heidelbeeren ähnliche, gut essbare Äpfelchen. Auch um Schuld ein typischer Bewohner aller freien oder baumarmen Felshänge. Eine kalkholde Art. Der trockenresistente, wärmeliebende Strauch findet bereits im Siebengebirge die Nordgrenze seiner Verbreitung.

Graslilie, Anthericum liliago. Diese bis 50 cm hohe Lilienverwandte zählt mit ihren Trauben 3-4 cm großer, weißer Blüten zu den schönsten Bürgern des Ahrtals. Die rinnigen, wasserabweisenden Blätter (sie bewirken zentrale Wasserleitung zur Wurzel) und die Speicherwurzeln erlauben der Pflanzen auch unter trocken-sonnigen Verhältnissen gut zu leben. Blattrosette. Bemerkenswert ist, dass die Gattung ihre Hauptverbreitung auf der Südhalbkugel hat. Allein in Südafrika kommen 100 Arten vor.

Wimper-Perlgras, Melica ciliata. In Menge an den Straßenfelsen westlich Schuld. Auffallend sind die fruchtenden Horste durch die stark behaarten Fruchtähren. Die Ährchen werden als Schirmchenflieger ausgebreitet. Blattbau und Bewurzelung kennzeichnen dies Gras als Trockenpflanze (Xerophyt).

Felsenmispel, Cotoneaster integerrimus. Blätter 1-2 cm lang und unterseits filzig behaart. Mit unscheinbaren Blüten aus denen sich erbsengroße, rote Äpfelchen entwickeln. Alle Teile schwach giftig. Geschützt. Südliche Mehlbeere, Sorbus pannonica. Eine wärmeliebende Art mit kleineren Blättern als die Normalform. Hier können die kleinen, roten Äpfelchen (nicht Beeren!) gegessen oder – getrocknet – zerkleinert dem Mehl beigemischt werden. Das gibt dann ein leckeres Früchtebrot! Die weißen Scheindolden riechen unangenehm und werden entsprechend wie bei der Vogelbeere vor allem von Käfern und Fliegen besucht.

Draht-Schmiele, Dechampsia flexuosa. Horste aus fast fadenförmigen Rollblättern. Säure- und Magerbodenzeiger (kalkmeidend). In lichten Eichen-Niederwäldern oft weithin die Bodenflora dominierend und dann auch Erosion behindernd.

Besenginster, Cytisus scoparius. Er gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Diese zeichnen sich immer durch Wurzelknöllchen aus, in denen Luftstickstoff bindende Bakterien leben. Diese Stickstoffbakterien produzieren Stickstoffsalze, die im Boden angereichert werden, was zur Verbesserung der Böden führt. Die großen Schmetterlingsblumen gehören zum Typ der Schnellblumen, d. h. aufsitzende Bestäuber bewirken das Aufklaffen des Schiffchens, die spiralig eingerollten Staubfäden springen heraus und bepudern den Besucher. Nekar gibt es nicht. Später explodieren auch die reifen Hülsen. Auch hier gibt es einen Schleudermechanismus. Das Wild meidet die Sträucher, denn sie sind giftig.

Hühnerhirse, Echinochloa crus-gallii. Wie die folgende eine neuerdings mit dem immer mehr zunehmenden Maisanbau eingeschleppt. Nährstoff- und wärmeliebend. Die Körner in Rispen, u. a. auch als Hühnerfutter genutzt. Grüne Borstenhirse, Setaria viridis. Die Körner in schlanken Ähren. Mit ähnlichen ökologischen Ansprüchen wie die vorige Art. Manchmal Bestandteil von Vogelfutter.

Ackergauchheil, Anagallis arvensis. Ein schon sehr früh in Mitteleuropa eingeschlepptes Acker-Wildkraut, also ein Archaeophyt. Der Name weist auf den Aberglauben hin, dass die Pflanze Geisteskrankheiten und Dummheit heilen könnte. Doch gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. Verwandt mit den Schlüsselblumen. Durch modernen Ackerbau gefährdet, aber an den Feld-Säumen noch öfter zu finden.

Echte Kamille, Matricaria recutita. Ebenfalls ein Archaeophyt und Acker-Wildkraut. Wegen ihres Gehalts an ätherischen Ölen seit alten Zeiten als wertvolle Heilpflanze – z. B. bei Magenbeschwerden - geschätzt. Von „falschen“ Kamillen am ehesten durch den tyischen Geruch zu erkennen. Der Strahlenlosen Kamille fehlen die weißen Kronblätter.

Acker-Löwenmaul, Misopates orontium. Bei näherer Betrachtung eines unserer hübschesten Acker-Wildkräuter, eine aufrechte Mikroausgabe des Garten-Löwenmauls und ebenfalls eine „Maskenblume“, d. h. nur kräftigere Insekten, wie z. B. Bienen, können das Maul öffnen und an den Nektar gelangen. Archaeophyt. Mit dem Ackerbau aus dem Süden eingeschleppt. Heutzutage, wie üblich, durch Herbizide oft ausgerottet.

Tännelkraut, Kickxia elatine: Das Gleiche gilt für diese nahe verwandte, aber u. a. kriechende Art. Ihre Blumen sind noch kleiner, gelb und lila und außerdem durch einen Sporn unterschieden.

Ackerröte, Sherardia arvensis. Eine niedrige, leicht zu übersehende, aber durch Quirlblätter und die rotvioletten, 4-zipfligen, nur 2 mm breiten Blütchen bestens charakterisierte Art. Herkunft und Gefährdung wie bei den beiden vorigen.

Echte Schlüsselblume, Primula veris. Im trockenen Hangwald der Brander Hardt und seltener auch noch an grasigen Wegsäumen. Geschützt, aber vor allem auch durch Nährstoffeintrag und dann folgende Überwucherung gefährdet. Dazu wegen der Verschiedengrifflichkeit und demensprechende Selbststerilität gefährdet. Einzelne Pflanzen bilden keine Samen und die Flugweite der durch den Wind ausgeschüttelten Samen ist sehr begrenzt.

Frühblühender Thymian, Thymus praecox ssp polytrichus. Eine seltene, in der nördlichen Eifel erst jüngstens entdeckte Art. Ihre nächsten Vorkommen wurden (außer am Rupenberg und bei Fuchshofen) südlich zunächst noch bei Pyrmont gesichtet. Von ihrem nächsten Verwandten auch durch Geruchlosigkeit unterschieden.

Gewöhnlicher Thymian, Thymus pulegioides. Mit kleinen, lila Blütenköpfchen und vierkantigem, nur auf 2 Seiten behaartem Stängel und starkem Duft nach Thymol und anderen ätherischen Ölen. An kurzgrasigen Säumen und trockenen Hängen noch ziemlich verbreitet. Eine besonders gegen Entzündungen, aber auch zur Appetitanregung angewandte, beliebte Heil- und Würzpflanze.

Pechnelke, Silene viscaria. In prächtigen Beständen. Das nahezu westlichste Vorkommen im Ahrtal. Interessant sind die klebrigen Stängelteile, die das Aufkriechen kleiner Insekten verhindern. Nur langrüsselige Falter und gewisse Hummeln sind die nötigen Bestäuber.

Bauernsenf, Teesdalea nudicaulis. Eine kleine, leicht übersehene und inzwischen seltene Art offener, trockener Standorte. Enthält wie fast alle Kreuzblütler scharfes Senföl (Name!). Scharbockskraut, Ranunculus ficaria . Kommt in großen Beständen auf feuchten und nährstoffreichen Böden der Auen vor. Die Blüten dienen nicht der Vermehrung, sind nur zu unserer Freude da. Die Vermehrung erfolgt durch Brutknöllchen, die Weizenkörnern ähneln und essbar sind (Himmelsweizen).

Buschwindröschen. Das Weiße, Anemone nemorosa, Zeiger mehr verarmter Böden. Das Gelbe Windröschen., A. ranunculoides ist besonders giftig. Es weist auf Kalkanreicherung hin und kommt deshalb nur auf den z. T. kalkhaltigen Böden der Ahraue vor, wie auch der Wald-Goldstern, Gagea lutea: nach den Schneeglöckchen wohl der erste krautige Frühjahrsblüher.

Gefingerter Lerchensporn, Corydalis solida. Eine hübsche Frühlingspflanze reicherer Böden. Die gespornten, hellvioletten Blüten sind Intelligenzblumen. Nur Bienen und Verwandte schaffen es, ihren Rüssel bis zum Nektar hinein zu schieben. Bärlauch, Allium ursinum, Hin und wieder am Ahrufer, aus den Kalkregionen herabgewandert. Eine geschätzte Wildsalat- und –kräuterpflanze. Am starken Blattgeruch sicher von ähnlichen Blättern der Herbstzeitlose oder des Maiglöckchens zu unterscheiden.

Mädesüß, Filipendula ulmaria. Eine Hochstaude feuchter bis nasser Wiesen. Die stark duftenden Blütenrispen haben ihr diesen Namen eingetragen. Der leicht zugängliche Nektar dieses Rosengewächses dient den verschiedensten Insekten als Nahrung. Wilde Minze, Mentha longifolia . Eine ebenfalls stark nach Minze riechende, aber für Tee nur minderwertige Art (Rossminze = schlechte Minze). Die schlanken lila Blütenähren, lanzettliche, graue Blätter und der hohe Wuchs unterscheiden die Pflanze sicher von anderen wilden Minzen.

Felsen-Fetthenne, Sedum reflexum. Ein an sonnig-trockenen Plätzen häufiger, meist niederliegender Blattsukkulent. Blätter wurstförmig, stechend. Von der Weißen Fetthenne (S. album) unterscheidet sich die Art durch gelbe Blüten, und die Blätter sind dort kürzer und stumpflich.

Hasenklee, Trifolium arvense. Unser einziger Klee, dessen behaarte Früchte mit dem Wind ausgebreitet werden. Bewohnt sonnig-trockene, kalkfreie Plätze.

Mehlige Königskerze, Verbascum lychnites. Die großen, lanzettlichen Blätter der Rosetten sind unterseits weißlich behaart. Die trockenheitsresistente, Sonne und basenliebende Art eignet sich wie ihre Verwandten auch für Wildpflanzengärten. Nicht ausreißen, sondern im Herbst Samen sammeln.

Thymian-Seide, Cuscuta epithymum. Als Vollschmarotzer eine bemerkenswerte und auch seltene Pflanze auf verschiedenen Stauden in Trockenrasen und nicht nur auf Thymian.

Farne

Alle Farne sind, wenn am trockenen, oft sonnigen Fels vorkommend, wie auch die unten genannten felsbewohnenden Moose, wechselfeucht (polykilohydrisch), d. h. sie können unbeschadet austrocknen und nach Befeuchtungt wieder auferstehen! Im trockenen Zustand sind diese Arten sowohl hitze-, wie frostresistent.

Schwarzstieliger Streifenfarn, Asplenium adiantum-nigrum. Im Ahrtal nicht, aber sonst oft selten ist dieser immergrüne, südlich verbreitete Farn. Seine ca. 20-30 cm langen Wedel sind mehrfach fiederteilig. Die Sporangienhäufchen strichförmig Engelsüß- oder Tüpfelfarns, Polypodium, meist P. vulgare Blattwedel meist nur bis 30 cm lang, einfach fiederteilig. Die braunschuppigen Wurzelstöcke enthalten zuckerartige Stoffe, schmecken süß, sind aber schwach giftig. Aus reichen Beständen kann man rücksichtsvoll Pflanzen für den Garten oder Blumentopf entnehmen.

Größer und üppiger, aber auch im Ahrtal seltener ist P. interjectum . Mit bis 50 cm langen Wedeln.

 

Moose

Haartragendes Frauenhaar, P. piliferum. Auf nacktem Mineralboden typisch. Charakteristisch sind die eingerollten Blätter, die als weißes Blatthaar enden. Letzteres dient als Kondensationspunkt. Es kann damit als typisches „Trockenmoos“ sonnig-trockene, sonst für Moose untypische Plätze besiedeln.

Ein typischer Zeiger nährstoffarmer, saurer Böden. Feld-Grimm-Moos, Grimmia laevigata. Besonders bemerkenswerte südliche Art. Ihre langhaarigen Polster vermögen nicht nur Tau, sondern auch hohe Luftfeuchtigkeit für ihren Wasserhaushalt zu nutzen.

Eichhörnchenschwanzmoos, Pterogonium gracile. In Deutschland nur in wärmsten Lagen und oft selten.

Eichhörnchenschwanzmoos


Eichhörnchenschwanzmoos (Foto Düll)

Rotstengelmoos, Pleurozium und Heide-Schlafmoos, Hypnum jutlandicum sind deckenbildende Arten am Boden offener Eichenwälder auf Magerböden. Kalkmeidend. Wie auch andere größere Moose wichtiger Wohnraum für allerlei Kleingetier.

Eichhörnchenschwanzmoos


Rotstengelmoos (Foto Düll)

Wald-Frauenhaar, Polytrichum formosum. In dichten, dunkelgrünen, bis 5 cm hohen Rasen. Früher als Widerton (wider das Antun) gegen Hexen und Zauberer gebraucht.

Eichhörnchenschwanzmoos


Wald-Frauenhaar (Foto Düll)

Tamarisken-Wassersack-Moos, Frullania tamarisci. Eines der wenigen ziemlich trockenresistenten, beblätterten Lebermoose. Es bildet braunrote, glänzende Decken aus gefiederten Stängeln. An der Blattunterseite befinden sich „Wassersäcke“ in denen Dünger liefernde Rädertierchen leben (Symbiose!)

Eichhörnchenschwanzmoos


Tamarisken-Wassersack-Moos (Foto Düll)

Flechten

Flechten stellen eine Lebensgemeinschaft zwischen Pilz und Alge dar, eine Symbiose. Sie können längerfristig austrocknen und spielen in günstiger (luftfeuchter) Lage als Epiphyten (Borkenbewohner) und Fels-Pionierpflanzen eine wichtige Rolle. Allein an der Liecher Ley wurden bisher 60 verschiedene Arten nachgewiesen, ein außerordentlicher Reichtum. Darunter ist z. B. die sehr seltene Nabelflechte Umbilicaria hirsuta , eine etwa 2 cm breite, mit einem Stielchen dem Fels ansitzende Art.

Außerdem findet man die gabelig geteilte, fadenförmige Bartflechte Bryoria fuscescens sowie 3 verschiedene Arten der Landkartenflechte, Rhizocarpon, einer Krustenflechte, und die Schnallenflechte, Porpidia crustulosa . Eine relativ häufige auf umherliegenden Sandsteinen und Steinplatten anzutreffende Art: Die eigentliche Flechte ist grau, auffallend sind nur die schwarzen Punkte der Sporenkörper.


Landkartenflechte (Foto Düll)


Schnallenflechte (Foto Düll)